iPDM

als Lösungsansatz in der Behandlung von Diabetes

Volkskrankheit Diabetes

Leben mit Diabetes

Diabetes mellitus, oft auch als Zuckerkrankheit bezeichnet, ist eine Stoffwechselstörung, bei der die Blutzuckerwerte fortlaufend zu hoch sind. Diese Stoffwechselstörung kann unterschiedliche Ursachen haben, die sich durch jeweils verschiedene Diabetesformen ausdrücken. Die beiden Hauptformen sind der Typ 1-Diabetes und der Typ 2-Diabetes.

Dank inzwischen gut etablierter medizinischer Lösungen wie Blutzuckermessgeräte zur Selbstkontrolle und modernen Insulintherapien können heutzutage Menschen mit Diabetes ein Leben ohne allzu gravierende Beeinträchtigungen führen. Ohne einen eigenverantwortlichen Umgang mit ihrer Stoffwechselstörung und eine ausreichende und qualitative Betreuung durch ihre Behandler drohen Diabetes-Patienten allerdings zahlreiche Folgekomplikationen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Erblindung.

Jährlich kommen zu den rund sieben Millionen Diabetes-Betroffenen in Deutschland etwa 500.000 neue Patienten hinzu. Für Personen mit diagnostiziertem Diabetes fallen in Deutschland etwa doppelt so hohe Gesundheitskosten an wie für vergleichbare Personen ohne eine Diabeteserkrankung. Nach Schätzungen belaufen sich die Kosten für die medizinische Behandlung des Diabetes in Deutschland auf etwa 10 Prozent der gesamten Ausgaben der Krankenversicherungen. Der größte Anteil entfällt dabei auf die Behandlung von Folgeerkrankungen des Diabetes.1 Hinzu kommen die ebenfalls sehr hohen gesellschaftlichen Folgekosten der Erkrankung. Der Diabetes stellt somit Patienten und Behandler als auch unsere Gesellschaft und das Gesundheitssystem vor hohe Herausforderungen, denen wir gerecht werden müssen.

Prävention und Behandlung

Um der Herausforderung durch den Diabetes begegnen zu können, muss bereits im Präventionsbereich angesetzt werden. Zu den zentralen Punkten im Bereich der primären Prävention gehören eine ausgewogene Ernährung, körperliche Aktivität und ein bewusster Lebensstil. Im Bereich der Primärprävention ist es aber auch das Ziel, so früh wie möglich eine Erkrankung festzustellen, beispielsweise über individuelle Checks oder breit angelegte Screening-Aktivitäten. Bereits vor einer Erkrankung soll umfassend für das Risiko von Diabetes sensibilisiert und die Krankheit frühzeitig diagnostiziert werden, um so die optimale Versorgung der Patienten sicherstellen zu können.

Ist die Diagnose Diabetes erst einmal gestellt, greifen Sekundär- und Tertiärprävention. Patienten wünschen sich dabei, nicht nur als solche „verwaltet“ zu werden, sondern ein durch ihre Erkrankung weitestgehend unbeeinträchtigtes Leben führen zu können. Hier setzt der Ansatz eines modernen personalisierten Diabetes Managements als ganzheitlicher Prozess an.

Integriertes Personalisiertes Diabetes Management (iPDM) als Behandlungsansatz

Diabetes als eine chronische Erkrankung ist schwierig zu behandeln, denn viele Faktoren, die den Therapieerfolg beeinflussen können, müssen engmaschig überwacht werden. Die Einhaltung der empfohlenen Blutzuckerselbstkontrolle, die Dokumentation und Interpretation von Glukoseprofilen oder die richtige Berechnung und Einstellung der Insulinboli sind nur einige der wichtigen Faktoren, die in diesem Kontext berücksichtigt werden müssen.

Menschen mit Diabetes empfinden im Alltag das Management ihrer Erkrankung oft als schwierig und mühsam. Ein strukturierter Ansatz für ein integriertes Personalisiertes Diabetes Management (iPDM), der Patienten und Ärzten die Therapieeinhaltung erleichtern und so letztendlich die Therapieresultate verbessern soll, ist somit ein aussichtsreicher Ansatz.

Ein modernes integriertes Personalisiertes Diabetes Management muss dabei verschiedenen Anforderungen genügen:

  • Alle relevanten Diabetesinformationen (wie Blutzucker- bzw. Glukosewerte, Kohlenhydrate, Bewegung, Boli u. a.) erfassen und übersichtlich darstellen,
  • diese Daten dem Patienten und seinem Arzt verfügbar machen,
  • durch softwaregestützte Interpretation der Ergebnisse notwendige Therapieentscheidungen zu unterstützen und
  • durch eine gute Aufbereitung der Daten dem Arzt besseren Überblick, mehr Zeit für das Gespräch mit dem Patienten und dem Patienten mehr Motivation zu verschaffen.

In verschiedenen Studien wie VISION-Studie, PRISMA-Studie, ABACUS-Studie und PDM-ProValue-Studienprogramm konnte belegt werden, dass einzelne Elemente des insgesamt 6-stufigen Zyklus des integrierten Personalisierten Diabetes Managements zur Effektivität und Effizienz beitragen können und dass dieser ganzheitliche Ansatz zu verbesserten Ergebnissen in der Diabetestherapie führt.

Nutzen für Patienten und Behandler

Bestmögliche Unterstützung sicherstellen

Durch ein integriertes personalisiertes Diabetes Management Patienten und Behandler bestmöglich unterstützen

Das Wohl des Patienten steht für Roche Diabetes Care im Zentrum jeglicher Aktivitäten, ganz nach dem Unternehmensleitbild „Doing now what patients need next“. Mit dem Ansatz des personalisierten Diabetes Managements geht Roche Diabetes Care bewusst über die reine Versorgung mit Blutzuckermessgeräten und Teststreifen hinaus und bietet Patienten als auch Behandlern einen nachvollziehbaren Mehrwert.

Patientenwohl und Lebensqualität erhöhen

Durch das integrierte Personalisierte Diabetes Management (iPDM) wird der Patient von der strukturierten Schulung über die richtige Interpretation der Ergebnisse der Blutzuckerselbstmessung bis zur personalisierten Therapie umfassend begleitet. So erhält er an den Stellen im Prozess, an denen er es besonders bedarf, Anleitung und Motivation und kann gemeinsam mit seinem Behandler seine Therapie strukturiert vollziehen. Das stetige strukturierte Feedback führt dazu, dass ein fortlaufender Prozess angestoßen wird, der dem Patienten in der Bewältigung seiner Erkrankung eine konkrete Unterstützung bietet. Patientenbedürfnisse sind immer individuell und kein Diabetes-Patient gleicht dem anderen. Indem diese Unterschiede bewusst wahrgenommen und berücksichtigt werden, kann auch bestmöglich dem Patientenwohl gedient werden.

ipdm als strukturierter Prozess

iPDM als strukturierter Prozess

Die Ergebnisse des PDM-ProValue Studienprogramms zeigen, dass digitale Lösungen in Verbindung mit einem strukturierten Prozess wirken. Diese erste große Digitalisierungsstudie Deutschlands weist nach, dass Patienten, die mit Hilfe eines integrierten Personalisierten Diabetes Managements (iPDM) behandelt wurden, eine HbA1c-Senkung von 0,5 Prozentpunkten erreichen. Diese Größenordnung ist vergleichbar mit medikamentösen Therapien. Durch die Einführung von iPDM verbessern sich aber nicht nur die Therapieergebnisse. Der strukturierte Prozess mit digitaler Unterstützung hat auch positive Auswirkungen auf Parameter wie die Häufigkeit von Therapieanpassungen oder die Patienten-Adhärenz. Nicht zuletzt steigt auch die Zufriedenheit mit der Behandlung von sowohl Ärzten als auch Patienten signifikant an. Möglich ist dies, weil mit iPDM die Interaktion zwischen Arzt und Patient wieder mehr Raum gewinnt und die Kommunikation unterstützt wird.

Behandler bei der Diabetestherapie unterstützen

Indem der Therapie ein strukturierter Ansatz zu Grunde liegt, wird dem medizinischen Personal eine optimierte und zuverlässige Behandlung des Patienten ermöglicht. Somit hat der Behandler klare Leitlinien, wie die Therapie bestmöglich zum Erfolg gebracht werden kann und wie er den Patienten optimal an entscheidenden Stellen unterstützen kann.

Vorteile durch digitale Anwendungen

Moderne digitale Anwendungen bieten dabei den Vorteil, eine insgesamt bessere Datenqualität zur Verfügung zu stellen, die es dem Arzt oder Diabetesberater ermöglicht, gezielter seinen Patienten zu betreuen. Die Möglichkeiten der visuellen Aufbereitung der Ergebnisse ermöglichen es etwa, mit Hilfe eines kurzen Blickes zu erkennen, in welchen Bereichen nachgesteuert werden muss. Der Behandler kann sich so schon nach Möglichkeit vor der Sprechstunde vorbereiten und muss sich nicht während des Patientenbesuchs durch, vielleicht sogar unsauber dokumentierte, Diabetestagebücher arbeiten. Somit bleibt ihm mehr Zeit, um individuelle Probleme und Bedürfnisse mit dem Patienten zu besprechen.

Angestrebte Effizienzsteigerungen im Praxisbetrieb

Ziel ist es, mit Hilfe des iPDM im Zusammenspiel mit modernen technischen Lösungen zu Effizienzsteigerungen im Praxisbetrieb zu kommen. Der Behandler soll sich vor allem um die Patienten kümmern können, die am dringendsten einer Nachjustierung und Unterstützung bedürfen. Termine könnten so etwa zielführender vergeben werden.

Wirksamkeit durch Studien belegt

Die Wirksamkeit einzelner Stationen im personalisierten Diabetes Management belegen Studien, wie die VISION-Studie, die PRISMA-Studie oder auch die ABACUS-Studie. Insgesamt konnte so beispielsweise gezeigt werden, dass der Einsatz der Blutzuckerselbstmessung zu einer Verhaltensänderung bei Patienten mit Typ-2-Diabetes, hin zu einer besseren Einhaltung der empfohlenen Therapie des jeweiligen Behandlers, führt.

Integriertes Personalisiertes Diabetes Management wirkt

Darüber hinaus belegt das ProValue-Studienprogramm, dass ein strukturierter, personalisierter und mit digitalen Lösungen unterstützter Prozess zu deutlich verbesserten Therapieergebnissen in der Diabetesbehandlung führt. Bei Patienten, die nach dem iPDM-Konzept behandelt wurden, verbessert sich die Blutzuckereinstellung signifikant. Darüber hinaus hat die Einführung von iPDM signifikant positive Auswirkungen auf Therapieentscheidungen und den Arzt-Patienten-Dialog.

Nutzen für das Gesundheitssystem

Durch bessere Behandlungsqualität zu geringeren Kosten im Gesundheitssystem

Mit zeitgemäßem Behandlungskonzept das Gesundheitswesen entlasten

Mit dem integrierten Personalisierten Diabetes Management (iPDM) und seinem Ansatz, den Patienten und seine Lebensqualität als Leitbild in den Mittelpunkt jeglicher Aktivitäten zu stellen, schafft Roche Diabetes Care die Ausgangsvoraussetzungen, um das Gesundheitssystem mittel- bis langfristig zu entlasten. Hierzu gehören mit Blick auf das Gesamtbild etwa Fragen nach der nachhaltigen Finanzierung des Gesundheitssystems, aber auch Fragen wie man durch zeitgemäße Ansätze Themen wie dem demografischen Wandel begegnen kann.

Durch bessere Behandlungsqualität zu geringeren Kosten im Gesundheitssystem

Diabetes führt mit seinen zahlreichen Folgekomplikationen, wie Nieren-, Augen- und Nervenschäden, zu großen Herausforderungen an das Gesundheitssystem. Im Schnitt verursacht ein Diabetes-Patient knapp doppelt so hohe Versorgungskosten wie ein vergleichbarer Versicherter ohne die Erkrankung. Hier sind indirekte Kosten, wie für Arbeitsunfähigkeit und Frühberentung, noch nicht mit eingerechnet.

Diabetes verursacht hohe Kosten

Laut dem Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2019 werden etwa 20 Prozent aller Leistungsausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung für die Behandlung von Diabetes bzw. diabetesbedingter Komplikationen verwendet. Der Anteil der Diabetes-Betroffenen beläuft sich auf etwa 10 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Pro Jahr entstehen somit Kosten von bis zu 48 Milliarden Euro durch den Diabetes und seine Folgekrankheiten. Zwei Drittel der Kosten werden dabei für die Behandlung der Folgekrankheiten verwendet, wobei das Risiko derselben durch Prävention und eine angepasste Lebensweise entscheidend verringert werden kann.

Steigende Patientenzahlen führen zu steigenden Kosten

Auch wenn die Pro-Kopf-Ausgaben für Diabetes-Patienten in den letzten Jahren stabil geblieben bzw. sogar leicht gesunken sind, werden die Gesamtausgaben angesichts der steigenden Patientenzahlen weiter zunehmen. Nach einigen Prognosen könnte das diabetesbedingte Ausgabenniveau in den 2020er Jahren sogar auf weit über 200 Milliarden Euro steigen. Mit Blick auf die nachhaltige Finanzierung des Gesundheitssystems ist der Umgang mit Diabetes also eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft.

iPDM als ganzheitlicher Behandlungsansatz verbessert Therapieerfolg

Mit dem PDM-ProValue Studienprogramm konnte Roche Diabetes Care auch nachweisen, dass das integrierte Personalisierte Diabetes Management (iPDM) als ganzheitlicher Behandlungsansatz tatsächlich bei gleichbleibenden Kosten zu einem besseren Therapieerfolg bei Diabetes-Patienten führt und langfristig Lebensqualität verbessern, sowie die Herzinfarktrate der Patienten und die Mortalität senken – und das ohne zusätzliche Kosten.

Poster Makrovaskuläre Ereignisse, Lebensqualität und Mortalität im PDM-ProValue Studienprogramm

 

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